In letzter Zeit war es relativ still um die Diskussion der "Killerspiele". Nun hat sich vergangenen Freitag eine Konferenz der Innenminister von CDU/CSU einstimmig für ein Verbot der "Killerspiele" ausgesprochen!
Dabei soll nicht nur auf RealSpiele wie Paintball eingegangen werden, sondern auch direkt auf Computerspiele, die ein "erhöhtes Gefahrenpotential" für Kinder und Jugendliche darstellten.
Laut den Unions-Politikern wird dieses "Gefährdungspotential" im Moment von der "Unterhaltssoftware Kontrolle" (USK) nicht abgedeckt bzw. nicht "richtig" eingeschätzt und eingeschränkt.
Der Zugriff auf solche Spiele soll laut dem hessischen Innenminister Volker Bouffier mit "geeigneten technischen Maßnahmen, beispielsweise durch elektronische Filter" sichergestellt werden. Besonders Minderjährige müssten vor diesen Spielen beschützt werden! "Hier sind insbesondere die Provider gefordert, aber auch die Betreiber von so genannten Internet-Cafes." so Bouffier.
Wir werden sehen was dieser Beschluss für uns EgoShooter-Fans mit sich bringen wird!
Originalauszug aus der öffentlichen Pressemitteilung:
Zitat:
"Die Unionsinnenpolitiker sprachen sich zudem für ein Verbot sowohl der Produktion als auch des Vertriebs so genannter „Killerspiele“ aus. Die Video- und Computerspiele stellen ein erhebliches Gefährdungspotential insbesondere für Kinder und Jugendliche dar. Die Innenminister stellten übereinstimmend fest, dass die im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag vereinbarte Prüfung der Spiele durch die „Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle“ nur sehr mangelhaft funktioniert und nicht mit dem Jugendschutzrecht in Einklang stehe. Ein erhebliches Problem stellen zudem die virtuellen „Killerspiele“ im Internet dar. „Hier gibt es einen riesigen grauen Markt“, sagte Innenminister Bouffier. Experten erwarten in den nächsten Jahren zudem einen erheblichen Zuwachs der Teilnehmerzahlen an diesen überaus brutalen Online-Spielen von heute 3,4 Millionen auf 30 Millionen im Jahr 2009. Innenminister Volker Bouffier: „Wir beobachten die zunehmende Gewaltbereitschaft gerade von Kindern und Jugendlichen mit großer Sorge. Deshalb muss konsequent gegen Spiele, die Gewalt in jeder Form verherrlichen, vorgegangen werden. Dazu sollte das Jugendschutzgesetz insofern geändert werden, dass eine niedrigere Eingriffsschwelle, durch das Streichen des Wortes „offensichtlich“ jugendgefährdend, erreicht wird. Diese Spiele sind mit einem effektiven Jugendschutz schlicht unvereinbar. Mit geeigneten technischen Maßnahmen, beispielsweise durch elektronische Filter, muss sichergestellt werden, dass Minderjährige keinen Zugriff auf solche Spiele haben. Hier sind insbesondere die Provider gefordert, aber auch die Betreiber von so genannten Internet-Cafes.“ Einhellig wurde die Bundesregierung gebeten gemeinsam mit den Ländern, auf Bundes- und europäischer Ebene in diesem Sinne tätig zu werden.
OK der Treadtitel ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber damit wird es nun insbesondere für unsere Paintballfans, hinter denen nun gar keine Lobby steht, eher eng hier in Deutschland.
Das die eigentlichen Auslöser für Jugendgewalt andere (Perpektivlosigkeit, Armut, Zukunftsängste, mangelde Intergration, "Gettoisierung", Verwahrlosung, diverse weitere soziale Probleme etc ...) sein dürften, wird mal wieder geflisstenlich übersehen. Ich könnte bei soviel Aktionismus gepaart mit Blindheit manchmal vor die Wand schlagen.
Anstatt sich der sozialen Probleme anzunehmen, verbieten wir mal was schön öffentlichkeitswirksam. Bis dann das Fass explodoert, oder meint einer wirklich die Unruhen in Frankreich rührten daher, dass die dortigen Jugendlichen zuviel Paintball oder Shooter gespielt haben?