Amokläufe und "Killerspiele"

    • Offizieller Beitrag

    Offener Brief


    Sehr geehrter Herr Bundespräsident Köhler,
    sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
    sehr geehrter Herr Ministerpräsident Oettinger,


    wir teilen die Trauer und die Verzweiflung nach dem Verlust geliebter Kinder, Frauen und Männer, die noch überall gegenwärtig ist.


    Wir die Unterzeichner haben den bewegenden Aufruf von fünf Familien, die alle geliebte Menschen verloren haben, gelesen. Der Schmerz der von der unfassbaren Tat betroffenen wird sie ein Leben lang begleiten. Die Tat ist unfassbar.


    Die Betroffenen haben nun in ihrem Schmerz, in ihrer Hilflosigkeit und in ihrer Wut, beschlossen nicht untätig zu bleiben und sich mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt.


    Der offene Brief drückt den Willen aus gesellschaftliche Veränderungen zu befördern, damit es kein zweites Winnenden mehr geben kann.


    Den Unterzeichner dieses Briefes geht es um das gleiche Ziel, sie halten jedoch die Inhalte des Aufrufs der Eltern für in weiten Teilen ungeeignet und zu kurz gegriffen. Um einem „zweiten Winnenden „ entgegen zu wirken halten wir daher folgende Ansätze für diskussionswürdig



    Schusswaffen und Sport


    Wir wollen, dass der Zugang junger Menschen zu Waffen eingeschränkt wird. Die derzeitige gesetzliche Regelung ermöglicht die Ausbildung an einer großkalibrigen Pistole bereits ab dem 14. Lebensjahr. Bedenkt man, dass ein junger Mensch gerade in dieser Zeit durch die Pubertät mit sich selbst beschäftigt und häufig im Unreinen ist, so ist die Heraufsetzung der Altersgrenze auf 21 Jahre unerlässlich.


    Grundsätzlich muss die Frage erlaubt sein, ob der Schießsport nicht gänzlich auf groß-kalibrige Waffen verzichten kann. Bis in die achtziger Jahre hinein genügten unseres Wissens nach den Sportschützen kleinkalibrige Waffen. Bis heute sind die olympischen Wettkämpfe und auch das so beliebte Biathlon auf Luftdruck- bzw. Kleinkaliberwaffen beschränkt.


    Sollte aus Gründen, die wir nicht kennen, der Verzicht auf großkalibrige Waffen nicht möglich sein, so muss die Schusskapazität verringert werden. Bei der Jagd sind die Magazine der automatischen Waffen auf maximal 2 Schuss begrenzt. Warum nicht auch beim Sport?


    Der Gesetzgeber hat die Vergabe von Waffenbesitzkarten und die daraus entstehenden Verpflichtungen, wie z. B. die Aufbewahrung von Waffen und Munition, vollständig geregelt.
    Die zu erwartenden Strafen bei Verstoß gegen die entsprechenden Gesetze erfüllen aber nicht ihren Zweck. Eine Ordnungswidrigkeit wird eher wie ein Kavaliersdelikt betrachtet. Der Gesetzgeber muss Verstöße gegen das geltende Waffenrecht deutlicher und stärker ahnden.


    Der Verstoß gegen waffenrechtliche Vorschriften muss den Entzug der jeweiligen Waffenbesitzberechtigungen wegen Unzuverlässigkeit nach sich ziehen.


    Darüber hinaus fordern wir verschärften Vorgang gegen illegale Waffen, nach Schätzungen sind in Deutschland 20 (!) Mio. illegale Waffen im Umlauf, bei der Polizei und den Sicherheitskräften 750.000.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt keine sachlichen GRund für eine solche "Absage". Die werden klagen und Recht bekommen, wenn sie nicht völlig unfähige Anwälte beschäftigen.

  • http://www.heise.de/newsticker…ttbewerb--/meldung/135025 Kein Kommentar.............................................

    WTF? jetzt drehen se alle richtig am rad und klar das dieser schritt von CDU fuzzis kommt...die haben doch ihren verstand wohl schon lange abgegeben oder? :52597821:

  • es geht auch anders, gut durchdachtes, von mehr als nur einer seite betrachtetes statement um spile gewalt und verbote: http://www.gulli.com/news/rola…-interview-zu-2009-03-25/ das klingt doch schon anders:) [Blockierte Grafik: http://www.gulli.com/img/2009/Sch%C3%A4uble_Gef%C3%A4hrder.jpg]

    • Offizieller Beitrag

    http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/18918


    Zitate aus "ihrer" antwort:


    Zitat

    Davon abgesehen steht es den Spiele-Anbietern vollkommen frei, mit welchen Versionen sie den deutschen Markt beliefern.


    JA KLAR. Deswegen ist Left 4 Dead in der "uncut" version auch ILLEGAL IN DEUTSCHLAND???????? WTF? AAAAAAAAAAAAAAAAHHHRGH


    Zitat

    Das heißt, verboten ist zum Beispiel, was „gewaltverherrlichend“ ist oder Nazi-Gedankengut verbreitet. Sie werden mir sicher zustimmen, dass solche Schranken (die nicht alle Länder kennen)


    NEIN GOTT VERDAMMT. Was ist denn bitte "Gewaltverherrlichend" in z.B. L4D? Oder was ist eine "Nazi-Gedankengut verbreitung" in COD5? Ich....kp...wtf.......


    Zitat

    In Deutschland gibt es keine Zensur.

    WTF ² ????

  • Dem Verbot von Killerspielen stehe ich gespalten gegenüber.
    Die Thematik der zunehmenden Gewalt wird nicht alleine durch die Spiele verursacht, sondern so ein Amoklauf ist eine Reaktion auf verschiedene Komponenten.
    Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, kann ein "Killerspiel" bei einen sowieso schon mehr als labilen Menschen der letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Und wenn man manche Reportagen sieht, in denen Spieler dann auf die Fragen nach Killerspielen "Goil, Kopf wegschiessen" und ähnliche Geistreiche Antworten von sich lassen, darf man sich nicht wundern, wenn die graue Eminenz mehr als negativ der "Generation Doof" gegenübersteht.


    Das man natürlich sauer auf diese pauschalen Aussagen unserer Politiker reagiert, vor allem weil man selber davon betroffen ist, kann ich nachvollziehen, aber umso mehr muss mit Geschick auf diese Aussagen geantwortet werden.
    Also ich glaube schon, dass Killerspiele bei einem "kranken" Menschen einen Einfluss haben können. Dies gilt aber auch für andere Gesellschaftsrechtliche Einlüsse oder auch andere mediale Möglichkeiten. Diese sollten konsequenterweise ebenfalls dann einer Überprüfung unterzogen werden; dies ist aber nicht zur Debatte gestellt und zu unangenehm, vor allem weil man dann Selbstkritisch werden müsste.
    Aber da der PC nebst anderen Konsolen für die Generation 50+ hauptsächlich sowieso eine "Teufelsmaschine" ist und auch diese nicht bereit sind sich mit der Thematik auseinderzusetzen, denkt mal an euere Eltern oder Großeltern, ist es natürlich ein leichtes dieses Medium als die Ursache des Übels festzumachen.


    Wieder hat die Masse wegen einiger wenigen zu leiden. Es ist eigentlich immer das gleiche. Schade, schade einfältiges Deutschland. :070f29ce:

  • Das Problem ist ja, dass diese Diskussion einseitig und mit reichlich Vorurteil geführt wird. Das geht bei uns in der heimischen Zeitung auch los, wo ich bereits mit Leserbriefen teilnehme...


    Das Probllem mit dem Wort "Killerspiel" haben wir ja nun schon zu hauf geführt, es gibt einfach keine Definition dafür. Beim Fechten gibt es schließlich auch "Trefferzonen", außerdem stammt diese Sportart aus einer Zeit, in der noch ohne Schutzanzüge gefochten wurde (frei nach Dieter Nuhr... da konnte man sofort sehen, wenn einer einen treffer landete). Aber niemand kommt auf die Idee, fechten zu verbieten. Es kommt schließlich auch niemand auf die Idee Autos zu verbieten, obwohl dadurch jährlich über 6000 Menschen ihr Leben verlieren... Solange die Geschehnisse um Winnenden und Wendlingen noch frisch sind, wird diese Debatte ausschließlich emotional geführt, außerdem steht der Bundestagswahlkampf vor der Tür.


    Solange es Eltern gibt, denen es schlichtweg egal ist, was ihr Spross auf seinem Rechner hat und große Brüder, Freunde, Kumpels ect. ist es Minderjährigen immer möglich, Spiele und Filme ohne Jugendfreigabe zu bekommen. Aber wir blöden Zocker haben keine Lobby (außer in Left4dead) und sind halt keine besonders attraktive Zielgruppe der Politik. Die Eltern hingegen sind Wähler erster Klasse (gleichauf mit den Rentnern), diese zu vergrätzen, indem man ihnen bescheinigt, in ihrer Erziehungsmethodik jämmerlich versagt zu haben, ist schlichtweg undenkbar...


    Deshalb sind eben die Lehrer (die sind zwar auch öfters Eltern, aber eben nicht die Mehrheit), die Zocker (Die bilden einen gesunden Durchschnitt aus allen Bevölkerungsschichten) und die Medien im allgemeinen (Diese Politmagazine gehen den politikern doch schon lange auf den Sack) daran schuld. Fertig. Passt...

  • Eine Überraschende Politikermeinung:


    http://www.gesine-schwan.de/bl…icht/1932009/#q:winnenden


    Leider ist hier nicht der vollständige Kommentar zum Thema zu lesen. In der aktuellen Vorwärts steht mehr dazu. Unter anderem ist dort zu lesen:


    Zitat

    [...]
    Verlust innerer Wärme
    Es hat sich etwas verändert in diesem Land, und der sich abzeichnende Dammbruch lässt sich auch nicht mit dem Verbot bestimmter Videospiele und Einrichtung von Sicherheitsschleusen an Schultoren auffangen [...]


    Wenn das nichtmal den Nagel auf den Kopf trifft. Leider räume ich Frau Schwan keinerlei Chancen im Kampf um das Bundespräsidentenamt ein. Bliebe ohnehin abzuwarten, ob sich die Meinungen mit größerem Einfluss nicht schlagartig ändern können.


    Trotzdem Danke Gesine Schwan.

  • zu vari's und mo's feststellung / frage zur schweiz: nichts wird bei uns so heiss gegessen wie es gekocht wird.


    mo: auch bei uns gibt es politiker die gerne unqualifizierte kommentare zu dingen abgeben von denen sie nichts verstehen. grundsätzlich handelt es sich bei der killergame - diskussion, meiner ansicht nach, um einen generationen - konflikt.


    vari: mal schauen was da noch kommt, bis jetzt sehe ich keine relevante durchlöcherung des bankgeheimnisses, die den ehrlichen kunden betrifft. bei uns wird die privatsphäre ausgesprochen geschätzt. vor allem reagieren wir allergisch, wenn uns irgendwelche ausländische grossmäuler vorschreiben wollen, was wir zu tun haben.


    cheers


    vapo

    • Offizieller Beitrag

    Nicht genung, dass die ESL Veranstaltungen nicht stattfinden und Waffenmessen trotzdem nun dies :


    schärferes Waffenrecht gescheitert (Spiegel)